Monday, October 29, 2007

ratrat

Obwohl ich es noch nicht mit eigenen Augen gesehen habe, könnt ich schwören, das Ratten des Nächtens die marodierende Fassade emporklettern um lachend in mein Fenster zu schmulen.

Sunday, October 07, 2007

das Ende ist nah.

Endzeit. Die Sonne verlässt die irdischen Sphären. Dunkelheit ist das herrschende Element im Wesen der Menschen. Nasse Kälte durchsetzt Haus und Kleid, frisst sich ins Mauerwerk und parasitiert die Gefühle.
Schon vor Wochen ist das Weibliche aus dieser Kommune verschwunden, jetzt herrscht rauhes Grau über das Zusammen der Bewohner dieser Wohneinheit. Emotional verwahrlost streunern die Zurückgebliebenen herum, scharren sich des nächtens im Gemäuer wie Tiere. Unter dem Gebälg des Dachstuhls siedeln Menschen ohne Obdach, sie kamen einfach, schlugen die Tür ein, seit dem sind sie da, gehen tun sie nicht wieder.
Nico hat ein Gewehr mit nach Hause gebracht. Eine Pump-Gun für Plastik-Kugeln. Tut weh, wenn man getroffen wird. Halb Waffe halb Spielzeug. Wir schiessen auf Tauben, die niederste Form von Leben. Sie sterben nicht, fliegen weg. Ich hoffe sie haben Schmerzen.
Er hat noch mehr Unheil gebracht. Musik. Er singt. Nur in Shorts mit Gitarre singt er, und zwar PUR. Ja, er singt Lieder von PUR. ".... Lena.....wenn du da bist, wenn du mich siehst, und das zum allerersten mal....." Beim ersten mal bin ich nur abgestoßen, später kommt Ekel, blinde Wut dazu. Ich erbreche. "..... komm mit ins Abententeuerland.....". Ich greife zur Pump Gun, versuche meinem Leben ein Ende zu setzen, schieße mir an die Schläfe, hunderte Male, Ich sterbe nicht. Ich schlage ihn nieder, wieder schnellen zahllose Plastikgeschosse durch den Raum, missioniert seinem Leben oder zumindest seiner Kunst ein Ende zu bereiten.
Es dauert ewig, es ist grausam. Irgendwann gebe ich auf, breche zusammen, bin gebrochen. Mein Bewusstsein schwindet in einem Brei aus zwei Akkorden und schleimig-beschämenden Zuckerwatteversen. Ich hoffe ich muß nie wieder aufwachen.